Page 9 - 26. Kongress des Club Of Logistics
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Krisen nachhaltig meistern







        Die  politischen  und  wirtschaftlichen  Krisen  der  letzten
        Jahre haben gezeigt, dass keine Situation sich als garan-
        tiert stabil erweist. Krisen können plötzlich oder allmäh-
        lich  entstehen,  von  außerhalb  oder  von  innerhalb  der
        Unternehmen kommen. Es können politische, wirtschaft-
        liche und  gesellschaftliche Krisen sein – oder ganz ein-
        fach ein Shitstorm in sozialen Medien. Und: Kein Betrieb
        kann sich vor Krisen schützen, jeder Unternehmen und
        jedes Projekt durchläuft Krisenphasen.


        Die  Begleiterscheinungen  von  krisenhaften  Situationen
        stellen  das  Management  vor  enorme  Probleme:  Pla-
        nungs- und Entscheidungsprozesse müssen unter hohem
        Zeitdruck erfolgen, die Handlungsspielräume der Akteure
        werden kleiner, die Projektumsetzung risikoreicher. Das
        Damoklesschwert des Scheiterns hängt über dem Unter-
        nehmen.


        Widersprüchliche Anforderungen an das Management


        Von Führungskräften wird in der Krise Schnelligkeit und
        Besonnenheit erwartet. Diese Eigenschaften sind bei den
        Managern nicht im selben Maß vorhanden. Hinzu kommt,
        dass sie bei breiterer Verteilung der Verantwortung für
        die Entscheidungsprozesse im Unternehmen von immer
        mehr Mitarbeitern verlangt werden müssen.

        Eine paradoxe Situation: Einerseits ist schnelles, mutiges
        Handeln  erforderlich,  was  eine  zentralistische  Führung
        wünschenswert erscheinen lassen könnte. Andererseits
        führt  das  Auflösen  der  Hierarchien  möglicherweise  zu
        langwierigeren Entscheidungsprozessen.
























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